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150 Route 3.JERUSALEM. Consulate.

Kleine Münze, mit der man stets reichlich versehen sein muss, kann
man auf dem Bazar einwechseln; man nehme sich aber hierbei vor Ver-
lusten
in Acht, da die Rechnung mit den Bruchtheilen der Piaster leicht
zu Irrthümern Anlass gibt.

Consulate. Die Erlaubniss zum Besuche der Moschee erlangt man nur
durch Vermittlung des Consulats. Man wende sich bei jeder Schwierig-
keit
zunächst an die Kanzlei des Consulats, die gern Aufschluss ertheilt.

Amerikanisches Consulat (Pl. 14): Dr. De Hess.

Deutsches Consulat (Pl. 15): Frhr. von Münchhausen.

Englisches Consulat (Pl. 16): Noel Temple Moore Esqu.

Französisches Consulat (Pl. 17): M. Patrimonio.

Italienisches Consulat (Pl. 18): Cav. de Rege di Donato.

Oesterreichisches Consulat (Pl. 19): Graf Caboga de Cerva.

Russisches Consulat (Pl. 20): Kojewnikow.

Post. Oesterreichisches Postbureau Pl. 93, französisches Pl. 92. Briefe
lasse man poste restante, oder an das Consulat adressiren, was sicherer ist.
Bücher, Photographien etc. Die grösste Auswahl bei Schapira in der
Christenstrasse, ferner bei Bergheim ebenda. Das Dutzend mittelgrosser
Bilder kostet 18 fr. Man findet daselbst Bilder aus ganz Palästina. Es
ist anzurathen, die Photographien unaufgezogen zu kaufen und sie auf ein
rundes Holz zu rollen, da die Cartons schwieriger zu transportiren sind
und mehr Raum einnehmen.

Von andern Erinnerungen an Jerusalem pflegt der Fremde haupt-
sächlich
mitzunehmen: Rosenkränze aus Olivenkernen etc., Kreuze und
andere Kleinigkeiten aus Perlmutter (bes. in Bethlehem verfertigt), Schalen
und sonstige Geräthe aus schwarzem Stein (dem sog. Stinkstein vom
todten Meere), Jericho-Rosen (vgl. S. 297). Man findet derartiges in
reicher Auswahl auf dem Platze vor der Grabeskirche, kann sich aber
auch die Händler ins Haus kommen lassen; man biete in der Regel die
Hälfte oder ein Drittel des geforderten Preises. Ein Hauptindustriezweig
von Jerusalem besteht in Schnitzereien aus Oelbaumholz; die reichste Aus-
wahl
findet man bei Vester (Via Dolorosa, oberhalb des preussischen
Hospizes) und im House of Industry (Bayer), ebenso bei Faig: Rosen-
kranz
1, Handschuhkasten 10, Lineal 1, Briefbeschwerer 12, Cigaretten-
Etuis
5, Briefmarken-Kästchen fr. etc.; häufig steht mit hebräischen
Lettern Jerusalem darauf geschrieben.

Aerzte: Dr. Sandreczki, Arzt der deutschen Anstalten, geschickter
Operateur. Dr. London (Oesterreicher), Arzt am Rothschild-Hospital.
Dr. Chaplin, Arzt der engl. Judenmission. Dr. Mazaraki, Arzt am grie-
chischen
Hospital.

Apotheken befinden sich in jedem der vielen Hospitäler, ausserdem
bei Damiani, Via Dolorosa.

Schneider: Eppinger, Silberstein, beide in der Christenstrasse. Schuh-
macher
: Schöhn, ebenda.

Dragomane in Jerusalem: Bernhard Heilpern, Abr. Lyons, Chalil Dhimel
(Protestanten), Hanna Auwad und Joseph Karam (Lateiner).

Jerusalem übt auf die meisten Touristen im Osten die grösste
Anziehungskraft aus; nicht wenige aber werden beim ersten An-
blick
der Stadt in ihrem jetzigen Zustand gar sehr enttäuscht
sein. Es scheint anfänglich, als ob von der alten Stadt, wie wir
sie als vielgerühmten Centralpunkt des jüdischen Reiches uns vor-
stellen
, allzuwenig mehr vorhanden sei, und in der That, die
moderne unsaubere Stadt mit winkligen, schlecht gepflasterten
Gassen entspricht unsern Erwartungen von Zion und Moria keines-
wegs
. Erst bei tieferem Eindringen und Durchdringen des Schuttes
und Wustes, der sich über den alten heiligen Stätten gelagert hat,
offenbart sich das interessante Bild des alten Jerusalem, und zwar um
so deutlicher, je gründlichere Vorkenntnisse in geschichtlichen und